Faire ICT Hardware Beschaffung – einfach zugänglich machen *
Datum: Freitag, 23. Oktober 2020
Zeit: 13:40 - 14:40
Raum: https://bbb.ch-open.ch/b/din-7x9-tpm
Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit
Globale soziale Arbeitsbedingungen spielen bei der Beschaffung von ICT Hardware kaum eine Rolle. Speziell in den öffentlichen Beschaffungen der Schweiz spielen diese sozialen Kriterien für die Produktion von ICT Hardware keine Rolle (eigene Analyse der ICT Hardware Beschaffungen in 2018/19). In dieser Session benennen wir diese sozialen Herausforderungen von globalen Arbeitsbedingungen, und zeigen wie man diese als «Zuschlagskriterien, Eignungskriterien und technischen Spezifikationen» in Beschaffungen einbinden kann. Grundlage dafür ist die Veröffentlichung –How to procure fair ICT hardware.
Weitere Informationen
Durch sein enormes Beschaffungsvolumen kann das öffentliche Beschaffungswesen dafür sorgen positive Auswirkungen auf allen globalen Lieferketten zu erzeugen. Somit sollte jede anstehende Beschaffung als Chance zur Realisierung dieser Verantwortung betrachtet werden.
In einer eigenen Analyse der öffentlichen ICT Hardware Beschaffungen der Jahre 2018 + 2019 kann gezeigt werden, dass zwar nationale Schweizer Sozialanforderungen in Gänze eingehalten werden, aber im Gegensatz dazu globale Arbeitskriterien keine (bewertbare) Rolle spielen. Somit werden die Produktionsphasen wie Mineraliengewinnung, Fertigung von Zwischenprodukten und Endfertigung von ICT Produkten nicht berücksichtigt.
Mit dieser Session benennen wir die sozialen Herausforderungen für die Herstellung von ICT Produkten und zeigen wie diese Kriterien als «Zuschlagskriterien, Eignungskriterien und technischen Spezifikationen» in Beschaffungsprojekte eingebunden werden können. Grundlage bildet dabei die Veröffentlichung des EU-geförderten «Make ICT Fair project» – How to procure fair ICT hardware. In dieser Publikation wurde die Erfahrung von zehn etablierten Akteuren zur Förderung sozialer Nachhaltigkeitskriterien für den ICT Sektor gebündelt. Das Resultat sind Kriterien die die heute verfügbaren Nachhaltigkeitskriterien marktfähig in öffentliche Beschaffungen einbinden lassen.
Ablauf der Session
* Die Session findet von 13.40-15.50 Uhr in zwei Teilen statt:
13:40 – 14:40 Uhr allgemeiner Teil – in deutscher Sprache:
«How to procure fair ICT hardware» Erfahrungen und Erkenntnisse:
Hintergrund und Ziele des Kriterienkatalogs und Erfahrungen aus Barcelona, Haarlem, Stockholm und Schottland. Wie kann man Social Responsible Public Procurement (SRPP) in ICT Hardware Beschaffungen integrieren. Josefine Hintz, ICLEI
Praxis zur Einbindung von Nachhaltigkeit:
Best-Practice – bisherige gute Beispiele der öffentlichen Beschaffung in der Schweiz. Tobias Welz, Universität Bern
14:50 – 15:50 Uhr fachlicher Teil – Paneldiskussion in englischer Sprache:
Panel:
Expertinnen Social Responsible Public Procurement (SRPP):
Gale Raj-Reichert (WZB ), Josefine Hintz (ICLEI)
Vertreter öffentlichen Hand:
Stefan Zweili (Bundesamt für Informatik),
Kaspar Gäggeler (Bundesamt für Umwelt),
Moderation: Tobias Welz (Universität Bern)
Impuls:
Praxisinput zur Integration von SRPP auf strategischer Ebene, Beispiel Berlin. Gale Raj-Reichert (WZB)
Diskussion auf den verschiedenen Beschaffungsebenen:
Frage 1:
Strategisch – Wie kommt das Thema gut in die Beschaffungsstrategien?
Strategic – How to incorporate SRPP in procurement strategies?
Frage 2:
Beschaffungspraxis – Adaptierungshemmnisse durch nationale Anforderungen?
Procurement practice – National requirements promoter or additional obstacle?
Dialog:
Welche Rolle spielt der Einbezug der Industrie?
What role plays the involvement of industry?
Zusammenfassung Workshop
Zielgruppe
Alle Personengruppen die sich mit der (öffentlichen) Beschaffung von ICT Hardware befassen, wie: Eidgenössische, kantonale oder kommunale Beschaffer, Agenturen die öffentliche Beschaffer beraten, und natürlich alle die sich für faire ICT Hardware interessieren.
Träger-Organisation
Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit
https://digitale-nachhaltigkeit.unibe.ch/
tobias.welz@inf.unibe.ch
Speakers
Josefine Hintz, ICLEI Europe
Gale Raj-Reichert, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)
Stefan Zweili, Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT)
Kaspar Gäggeler, Bundesamt für Umwelt (BAFU)